Eine der zwei gleichen, männlichen Figuren kniet mit ausgebreiteten Armen auf der durchbrochenen, waagerechten Ebene, die zweite hängt kopfüber in einem der kreisförmigen Löcher.

Das Thema Oben/Unten findet sich nicht nur in der Ausrichtung und somit der Blickrichtung der beiden Akte, ebenso wird es durch die Handstellung aufgegriffen und durch die Farbigkeit betont. In Form einer Umkehrung ist das Dunkle oben und das Helle taucht in die Tiefe.

Es wird ein Ausgleich der Gegensätze sichtbar, das alte Menschheitsdrama des Eingespanntseins zwischen Oben und Unten, Geist und Körper, Himmel und Erde, Licht und Schatten. Menschsein heißt: die Gegensätze erleben, Das Dunkle ans Licht bringen und Licht in die Finsternis, die Einheit zu erkennen. Denn es wird immer deutlicher, daß in unseren heutigen veröffentlichten Meinungen das Wahre unterdrückt wird und die Lüge regiert.

Hatte die erste Fassung Oben/Unten von 1998 noch eine statische Aufstellung, ist die zweite Fassung beweglich an einem dünnen Stahlseil aufgehängt. Durch die horizontale Austarierung der Ebene ergibt sich eine axiale Drehbewegung.




Oben/Unten. 2.Fassung 1998/2005, Zinn, Aluminium, Eisen, 60x80x80 cm < 9/18 >